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FM - Wahrnehmung
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aon gmbh – academy of neuroscience
den kleinen intralaminaren Kernen. Der Thalamus entsendet Afferenzen in den Cortex, die aber weitere
Bereiche erreichen als nur den S1. Die Projektionen des Tastsinns uns der Schmerzbahn bleiben also
weitgehend separat.
Abb. 5.7
Die Empfindung von Schmerz unterliegt einer großen Variationsbreite. Nozizeptoren können permanent
feuern, ohne dass eine Schmerzgefühl entsteht. Umgekehrt kann Schmerz empfunden werden, ohne
dass Nozizeptoren involviert sind. Dies zeigt, wie stark die Bedeutung des Verhaltenskontextes, der
übrigen sensorischen Eingänge und des Gehirns selbst auf die Wahrnehmung ist. Beispielsweise kann
simultane Reizung von niederschwelligen Mechanorezeptoren (Aβ-Fasern) den Schmerz reduzieren.
Jeder kennt die schmerzlindernde Wirkung, wenn man über eine Stelle reibt, an der man sich gerade
gestoßen hat. In den 1960er Jahren stellten Ronald Melzack und Patrick Wall die „Gate-Control“-Hypo-
these des Schmerzes auf. Danach können Projektionsneuronen im Hinterhorn des Rückenmarks sowohl
durch Aβ-Fasern als auch durch Aδ- oder C-Fasern erregt werden. Gleichzeitig erhalten sie inhibitorische
Eingänge von lokalen Interneuronen, die ihrerseits von Aβ-Fasern erregt, von C-Fasern aber gehemmt
werden. Bei alleiniger Aktivität der C-Fasern kann die durch Nozizeptoren ausgelöste Erregung ins Gehirn
gelangen. Bei andauernder Aktivität der Aβ-Fasern wird diese jedoch geblockt (Abb. 5.8).
Eine weitere Möglichkeit der Unterdrückung von Schmerz ist die Top-Down-Kontrolle durch das Gehirn.
Starker Stress, Emotionen oder große Entschlossenheit können im Extremfall die Schmerzwahrnehmung
unterdrücken. Eine der Hirnregionen, die mit der Top-Dow-Kontrolle assoziiert werden, ist das periaquä-
dukale Grau (PAG), das Eingänge von verschiedenen limbischen Strukturen des Vorderhirns erhält. Das
PAG projiziert seinerseits u.a. zu den Raphé-Kernen. Die serotoninergen Raphé-Neuronen besitzen weit-
