FM-Wahrnehmung - page 6

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FM - Wahrnehmung
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aon gmbh – academy of neuroscience
Die vom Nervensystem in verschiedene Empfindungsqualitäten übersetzten Empfindungsqualitäten
werden als Sinnesmodalitäten bezeichnet, welche wiederum in Submodalitäten unterschieden werden
können: z.B. Geschmack in süß, sauer, salzig, bitter, Umami. Wir empfinden Sinnesreize als sehr
unterschiedlich obwohl alle Sinneszellen letztendlich die Energie der Reize in eine gemeinsame Sprache
des Nervensystems, die Aktionspotentiale, übersetzen. Es gibt keine chemischen, mechanischen,
elektromagnetischen, thermischen oder nociceptiven Aktionspotentiale (Abb. 1.1). Dennoch sind die
Modalitäten Eigenschaften der jeweiligen sensorischen Nervenbahnen: Die Sinneszellen werden von
einem spezifischen (adäquaten) Reiz aktiviert, die Erregung wird in spezifischen Bahnen weitergeleitet und
an spezifischen Orten im Gehirn repräsentiert.
Abb. 1.1
Die Intensität einer Empfindung wird von der Reizstärke bestimmt, die einen Schwellenwert überschreiten
muss, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Diese Reizschwelle ist in der Regel nicht absolut zu
setzen. Vielmehr können vorhergehende Reize, hormonelle Einflüsse, Ermüdung (Adaptation) oder
Gewöhnung (Habituation) die Reizschwelle verschieben. Die subjektiv empfundene Stärke von Sinnes-
eindrücken (
E
) ist nicht linear, sondern proportional zum Logarithmus der objektiven Intensität des Reizes
(
R
). Dieser Zusammenhang wurde zuerst von dem Physiologen Ernst Heinrich Weber und dem
Psychophysiker Gustav Theodor Fechner beschrieben und im Weber-Fechner-Gesetz formalisiert:
= ∙
!
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,...85
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