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FM - Wahrnehmung
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aon gmbh – academy of neuroscience
nehmung beruht letztendlich auf der unterschiedlichen Aktivierung der jeweiligen Zapfen-Typen in
Abhängigkeit von der spektralen Zusammensetzung des Lichtes. Bereits vor 200 Jahren zeigte Thomas
Young, dessen Annahme später von Hermann v. Helmholtz aufgegriffen wurde, dass sämtliche
wahrnehmbare Farben des Regenbogens durch Mischung von rotem, grünem und blauem Licht im
richtigen Mischungsverhältnis erzeugt werden können. Diese trichromatische Theorie, auch als Young-
Helmholtz-Dreifarbentheorie bekannt, geht davon aus, dass das Gehirn die Farben auf der Basis der von
den drei Zapfen-Typen eingehenden Information definiert.
Abb. 3.9
3.4 Informationsverarbeitung in der Retina
Die direkteste Verschaltung in der Retina erfolgt von den Photorezeptorzellen über die Bipolaren zu den
Ganglienzellen. Interessanterweise bilden die Rezeptorzellen selber keine Aktionspotentiale. Dies gilt auch
für die nachgeschalteten Neuronen. Erst die Ganglienzellen generieren Aktionspotentiale, die über die
myelinisierten Axone des Sehnervens ins Gehirn gelangen. Die Informationsverarbeitung der übrigen
Zellen erfolgt ausschließlich über graduierte Potentiale.
Die Photorezeptoren übertragen die Information über den Neurotransmitter Glutamat. Dieser wird para-
doxerweise bei Dunkelheit vermehrt ausgeschüttet und weniger bei Belichtung. In der äußeren plexi-