FM - Wahrnehmung
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aon gmbh – academy of neuroscience
Vitamin A. Die Photorezeptoren lassen sich in Stäbchen und Zapfen unterscheiden. Stäbchen besitzen
ein langes Außensegment und entsprechend mehr Disks, Zapfen besitzen ein kürzeres, konisch zulau-
fendes Außensegment mit weniger Disks. Die Zahl der Disks bedingt funktionelle Unterschiede: Stäbchen
sind aufgrund der erheblich höheren Konzentration an Sehpigmenten 1000-mal lichtempfindlicher als die
Zapfen. Sie ermöglichen in der Hauptsache das Sehen bei Nacht, das skotopische Sehen. Zapfen
hingegen sind unter photopischen Bedingungen aktiv. Während Stäbchen nur ein Sehpigment enthalten
und damit nicht in der Lage sind, verschiedene Wellenlängen zu unterscheiden, sind Zapfen dazu in der
Lage, da drei verschieden Typen mit jeweils einem unterschiedlichen Sehpigment in der Retina enthalten
sind.
Abb. 3.5
An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die Retina in ihrem Aufbau nicht gleich ist. Zwei Bereiche
sind besonders hervorzuheben. Zum einen ist dies der blinde Fleck, da ist die Austrittstelle des
Sehnerven, in dem sich gar keine Photorezeptoren befinden. Zum anderen die Macula lutea, der gelbe
Fleck, der aufgrund seiner Farbe und das Fehlen von größeren Blutgefäßen auffällt. Im gelben Fleck liegt
auch die zentrale Fovea, die Stelle des schärfsten Sehens in der Retina. Hier sind die Schichten
besonderes dünn, so dass das Licht weitgehend ungehindert sie Photorezeptoren erreichen kann. In der
Fovea sind ausschließlich Zapfen vorhanden, während zur Peripherie der Retina hin die Zahl der
Stäbchen die der Zapfen im Verhältnis 20:1 übersteigt. Dies hat funktionelle Konsequenzen: die Fovea
besitzt die höchste räumliche Auflösung und ist in der Lage, Wellenlägen zu unterscheiden, ist jedoch
weniger lichtempfindlich als die peripheren Bereiche. Daher ist sie für das Tagessehen von großer
Bedeutung. Das umgekehrte gilt für die peripheren Bereiche der Retina.