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FM - Wahrnehmung
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aon gmbh – academy of neuroscience
3.3 Aufbau der Retina
Im histologischen Bild ist eine ausgeprägte Schichtung der Retina erkennbar (Abb. 3.4). Die äußeren
Schichten werden von den Photorezeptorzellen gebildet. Ganz außen finden sich die Außensegmente der
Sinneszellen, gefolgt von der äußeren Körnerschicht, sie baut sich aus den Zellkörpern der Sinneszellen
auf. Die lichtresorbierenden Photopigmente finden sich lediglich in den Außensegmenten. Die Fortsätze
der Zellkörper der Photorezeptoren bilden in der äußeren plexiformen Schicht Synapsen mit den
Dendriten der Bipolarzellen. Hier finden sich auch die Horizontalzellen. Die Zellkörper der Bipolaren
konstituieren die innere Körnerschicht. Die innere plexiforme Schicht beinhaltet die Verschaltungen der
Bipolarzellen auf die Ganglienzellen, deren Zellkörper ihrerseits eine weitere Schicht bilden. Amakrinzellen
aus der inneren Körnerschicht ziehen mit ihren Fortsätzen ebenfalls in die innere plexiforme Schicht. Ganz
innen liegen die Axone der Ganglienzellen, die gebündelt über den Sehnerven ins Gehirn ziehen. Dieser
Aufbau der Retina bedingt, dass das Licht erst die anderen Schichten durchdringen muss, ehe es die
photosensitiven Außensegmente erreicht. Das Auge der Wirbeltiere ist also ein inverses Auge, da die
Photorezeptoren vom Licht abgewandt sind.
Abb. 3.4
Die Zahl der Sinneszellen in der Retina wird auf 125 Millionen geschätzt. Wie bereits angedeutet, besteht
eine Photorezeptorzelle aus einem Außensegment, einem Innensegment und einer synaptischen
Endigung (Abb. 3.5). Das Außensegment enthält geldrollenartig gestapelte Membranscheibchen,
sogenannte Disks, in deren Membranen das lichtabsorbierende Photopigment, das Rhodopsin,
angeordnet ist. Rhodopsin besteht aus einem Proteinanteil, dem Opsin, und Retinal, einem Derivat des