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FM - Wahrnehmung
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aon gmbh – academy of neuroscience
Abb. 2.5
Die Rezeptorproteine für Geruchsstoffe sind Vertreter einer sehr großen Multigenfamilie. Alle bisher
sequenzierten Wirbeltiergenome enthalten viele Gene, die für die Rezeptorproteine codieren. Im Mäuse-
genom beispielsweise sind mindestens 1000 potentielle Geruchsrezeptorgene enthalten. Im mensch-
lichen Genom stellen immerhin 350 Gene die Leistungsfähigkeit des Geruchssinnes sicher. Eine einzelne
Sinneszelle exprimiert jedoch nur jeweils ein einziges Gen oder sehr wenige Gene. Das hat zu Folge, dass
sich im Riechepithel viele verschiedene Typen von Sinneszellen finden. Die Rezeptorproteine unter-
scheiden sich in ihrer Spezifität und Empfindlichkeit gegenüber den Duftmolekülen. Prinzipiell besitzen sie
aber nur eine schwache Selektivität, so dass ein Duftstoff oder ein Duftstoffgemisch in Abhängigkeit
seiner Konzentration unterschiedlich viele Sinneszellen reizen kann. Riechzellen, welche die gleichen
Rezeptorgene exprimieren (und damit die gleiche Duftstoffselektivität besitzen) sind über die Fläche des
Riechepithels zufällig verteilt.
2.2.2 Die zentrale Geruchsbahn