Grundlagen der Neurowissenschaften - page 30

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BM – Grundlagen der Neurowissenschaften
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aon gmbh – academy of neuroscience
Lösliche Gase
Die beiden Gase Stickstoffmonoxid und Kohlenmonoxid nehmen unter den Neurotransmittern eine
Sonderstellung ein, da diese sehr flüchtigen, kurzlebigen und löslichen Gase natürlich nicht in
synaptischen Vesikeln gespeichert werden können. Unmittelbar, nachdem die Gasmoleküle im
Cytoplasma eines Neurons produziert worden sind, diffundieren sie durch die Zellmembran in die
extrazelluläre Flüssigkeit und dringen in benachbarte Zellen ein. Dort veranlassen sie die Produktion von
sekundären Botenstoffen (ein Begriff, den wir bereits von den metabotropen Rezeptoren her kennen).
Diese kleinen Gasmoleküle werden innerhalb weniger Sekunden in andere Moleküle umgewandelt und
somit deaktiviert. Diese extreme Kurzlebigkeit macht es auch so schwierig, diese Substanzen genauer zu
untersuchen.
Acetylcholin
Neuronen, die diesen Neurotransmitter ausschütten, werden als cholinerge Neuronen bezeichnet. Sie
kommen sowohl in Bereichen des peripheren als auch in verschiedenen Teilen des zentralen
Nervensystems vor. Sie unterscheiden sich dabei in der Art ihrer Rezeptoren. Bei den ersteren spricht
man entsprechend dem Rezeptoragonisten vom „nikotinischen“, beim letzteren vom „muscarinischen“
Acetylcholin-Rezeptoren. Außerdem zählen auch die Motoneurone zu dieser Gruppe, Neurone, deren
Synapsen Muskelzellen aktivieren können.
Neuropeptide
Zu dieser Gruppe der hochmolekularen Neurotransmitter zählt man inzwischen knapp 100 verschiedene
Molekülsorten. Zu den interessantesten gehören zweifellos die Endorphine, die auch als körpereigene
Opiate bezeichnet werden. Endorphine aktivieren neuronale Systeme, die an der Unterdrückung von
Schmerz und an der Generierung des Gefühls von Freude beteiligt sind. Ein anderes wichtiges
Neuropeptid ist Oxytocin, welches unser Bindungsverhalten massiv beeinflusst.
Tabellarische Übersicht
Klassifikation
Beispiele
Niedermolekulare Neurotransmitter
1. Aminosäuren
Glutamat
Aspartat
Glycin
GABA
2. Monoamine
Dopamin (Catecholamin)
Adrenalin (Catecholamin)
Noradrenalin (Catecholamin)
Serotonin (Indolamin)
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