BM – Grundlagen der Neurowissenschaften
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aon gmbh – academy of neuroscience
Gehirn
Zentrales
Nervensystem
Rückenmark
Somatisches
Afferente Fasern
Nervensystem
Nervensystem
Efferente Fasern
Peripheres
Nervensystem
Afferente Fasern
Autonomes
Nervensystem
Efferente
Sympathisches
Nervensystem
Fasern
Parasympathisches
Nervensystem
5.2.2
Die Zelltypen des Nervensystems
Die meisten Zellen des Nervensystems sind entweder Neuronen oder Gliazellen. Neuronen sind sehr
vielfältig. Im zweiten Kapitel haben wir den Aufbau und die Strukturen einer Nervenzelle kennengelernt. Es
hat sich dabei allerdings um ein modellhaftes „Standard-Neuron“ gehandelt. In Wirklichkeit ist die
Formen- und Größenvielfalt unter den Neuronen beeindruckend. Interneuronen besitzen nur ein sehr
kurzes oder gar kein Axon, sie integrieren innerhalb einer Neuronenansammlung die Signale benachbarter
Zellen; die sehr häufig vorkommenden multipolaren Neuronen sind solche mit zahlreichen Zellfortsätzen
(meist viele Dendriten plus ein Axon), unipolare besitzen hingegen nur einen einzigen, und bipolare
Neuronen zwei Fortsätze (gemeint sind hier Axone).
Auf jedes Neuron kommen beim Menschen meist mehrere Gliazellen, wobei das genaue Verhältnis
umstritten ist. Ursprünglich glaubte man, diese „Nicht-Neuronen“ würden die Nervenzellen lediglich
stützen und zu ihrer Ernährung beitragen. Inzwischen hat man zahlreiche weitere Funktionen dieser
Zellgruppe entdeckt. Sie sind an der Übertragung von Nervensignalen beteiligt, sie kontrollieren die
Bildung und Erhaltung von Synapsen und sie bilden eigenständige Schaltkreise. Es würde nicht
überraschen, wenn in Zukunft weitere Eigenschaften und Leistungen entdeckt würden. Man
unterscheidet vier Arten von Gliazellen. Oligodendrocyten bilden Fortsätze aus, die sich um die Axone von
Neuronen des ZNS wickeln. Sie sind also an der Ausbildung von Myelinscheiden im ZNS beteiligt.