Grundlagen der Neurowissenschaften - page 53

BM – Grundlagen der Neurowissenschaften
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aon gmbh – academy of neuroscience
Metencephalon
(Hinterhirn)
Formatio reticularis
Pons(Brücke)
Locus coeruleus
Raphé-Kerne
Cerebellum
Myelencephalon oder
Medulla oblongata
(Nachhirn)
Formatio reticularis
6.2.1
Das Myelencephalon
Das nach oben verlängerte Rückenmark heißt Myelencephalon oder Medulla oblongata. Es besteht
hauptsächlich aus efferenten und afferenten Axonen zahlreicher Neuronen, über die Signale vom und
zum Gehirn geleitet werden. Hier liegt auch das untere Ende einer speziellen, paarigen Struktur, die sich
bis ins Mesencephalon erstreckt: die Formatio reticularis (d.h. „netzartige“ Struktur). Es handelt sich um
ein Netzwerk aus Neuronen, das stellenweise Nuclei, d.h. zu Kernen zusammengeballte Somata, enthält
wie beispielsweise die Raphékerne und den Locus coeruleus.
Vereinfacht formuliert hat die Formatio reticularis die Funktion eines Hirnschrittmachers, der die
Kooperation von Subsystemen zeitlich koordiniert, zum Beispiel bei der Kreislauf- und Atemregulation, bei
der motorischen Koordination, beim Brechreflex und der Blasenentleerung; außerdem ist die Formatio
reticularis auch am Schmerzempfinden und an der Emotionsregulation beteiligt. Ein wichtiger Teil dieser
Struktur ist das aufsteigende retikuläre Aktivierungssystem (ARAS), über das z.B. der Tag-Nacht-
Rhythmus und die Aktivität bestimmter corticaler Rindenfelder beeinflusst werden.
6.2.2
Das Metencephalon
Das Hinterhirn oder Metencephalon enthält, wie das Myelencephalon, neben vielen afferenten und
efferenten Fasern auch Teile der Formatio reticularis und mehrere Nuclei. Auf der ventralen Seite ist das
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